Viele hundefreundliche Ferienhäuser an der Ostsee
Sep 25, 2020
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Giftköder – für Hunde ein lebensgefährliches Problem

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Giftköder sind für Hunde lebensgefährlich. Was Hundebesitzer tun können, um ihren Vierbeiner zu schützen und Hundehass vorzubeugen. Ein dringender Appell an alle Hundehasser, Hundebesitzer sowie Städte und Gemeinden!

Giftköder sind ein weitverbreitetes Problem. Hundehasser legen die vergifteten oder mit gefährlichem Inhalt versetzten Köder mit voller Tötungs- oder Verletzungsabsicht entlang von Wegen, im Gebüsch oder auch auf Hundeauslaufflächen aus. Da Hunde eine feine Nase haben, entdecken sie die gefährlichen Verlockungen meist viel schneller als ihre Besitzer. Bevor Herrchen oder Frauchen reagieren kann, ist die tödliche Beute schon verschlungen. Das passiert blitzschnell. Häufig merkt der Besitzer erst am späteren Befinden des Tieres, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dann beginnt der Wettlauf mit der Zeit. Je schneller der Hund zum Tierarzt kommt, desto besser sind seine Überlebenschancen. Selbst wenn der Tierarzt umgehend behandelt, tragen viele Hunde nach einer solchen Attacke schwerwiegende gesundheitliche Schäden davon. Im schlimmsten Fall sterben sie qualvoll.

Giftköder für Hunde in Form einer Wurst mit Rasierklinge

In einem Giftköder werden Gift oder gefährliche Gegenstände wie diese Rasierklinge oft so gut und verlockend verpackt, dass Hunde den gefährlichen Brocken ohne Argwohn herunterschlucken.

Welche Formen von Giftködern werden ausgelegt?

Die Tierquäler nutzen perfide Methoden. Eine davon ist die Verwendung von Rasierklingen oder ähnlichen spitzen Gegenständen: Die Klingen, Reißzwecken, Nägel oder Scherben werden in appetitlichen Futterhäppchen versteckt, die der Hund leicht verschlingen kann.

Ebenso gefährlich ist Gift, insbesondere Rattengift. Aber auch Schneckenkorn wird häufig in Brot oder Fleisch verpackt ausgelegt. Sedativa oder Herztabletten aus der Humanmedizin können für Hunde ebenso tödlich enden und werden in Giftködern missbraucht.

Erste Hilfe nach der Aufnahme von Giftködern

Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Kreislaufprobleme, extremes Hecheln, Atemstörungen, starkes Speicheln, Herzflattern, Taumeln und Krämpfe sind sehr ernste Zeichen einer möglichen Vergiftung. Suchen Sie mit dem Hund sofort einen Tierarzt auf und weisen Sie auf die Dringlichkeit des Falles hin!

Nägel, Scherben oder Rasierklingen können zu inneren Verletzungen und Blutungen führen und bedeutet immer Lebensgefahr. Viele (nicht alle) innerlich verletzten Hunde ziehen den schmerzenden Bauch auf oder haben blutigen Stuhlgang. Eine Notoperation ist dringend erforderlich! Hat Ihr Hund Glasscherben gefressen, können Sie sich bis zur Behandlung notdürftig behelfen und dem Tier einen Mix aus Sauerkraut und Kartoffelbrei verabreichen. Mit Leberwurst oder Rotwurst verfeinert nehmen Hunde das Gemisch manchmal sogar freiwillig auf. Der Sauerkrautbrei kann mitunter schützend wirken, sofern man den Kartoffelbrei nicht zu dünn anrührt. Er muss nicht mit Milch zubereitet werden, Wasser erfüllt den gleichen Zweck. Diese Maßnahme ersetzt aber keinesfalls die umgehende Fahrt zum Tierarzt!

Ganz gleich ob Gift oder verletzende Gegenstände im Giftköder waren: Ihr Hund muss sofort zum Tierarzt gebracht werden. Jede Minute zu spät kann ihn sein Leben kosten!

Wie kann man seinen Hund vor einem Giftköder schützen?

Im schlimmsten Fall – Maulkorb beim Spaziergang

Falls Ihre Gegend für Giftköder schon berüchtigt ist, gewährt der Maulkorb den sichersten Schutz für Hunde vor Giftködern. Er sollte so beschaffen sein, dass der Hund gut hecheln und atmen kann, aber die Futteraufnahme unmöglich ist. Maulschlaufen eignen sich nicht. Diverse Onlineshops bieten das DOGGYSANY-Maulnetz speziell für den Einsatz in Giftköder-Gefahrenzonen an. Hecheln und Trinken sollen damit möglich sein, die Futteraufnahme nicht.

Giftköder-Radar und App

Sie wissen nicht, ob Ihre Region besonders gefährdet ist? Nutzen Sie einfach die Giftköder-App von Giftköder-Radar. Hundebesitzer warnen sich damit untereinander vor Giftködern in der Nähe. Sie melden die von ihnen entdeckten Köder inklusive Art und Fundort, zum Beispiel, dass sie in Hamburg Rasierklingen in einem Fleischbällchen entdeckt haben. So erfahren andere Hundebesitzer aus der Gegend, dass sie vorsichtig sein müssen und worauf sie zu achten haben. Online gibt es eine Karte, auf der deutschlandweit Giftköder-Gefahrenzonen angezeigt werden.

Ebensfalls zu empfehlen ist die App von PetLEO, die ebenfalls vor Giftködern warnt und von vielen Hundebesitzern gelobt wird.

Giftköder-Training

Training ist ebenfalls ein probates Mittel gegen die Giftköder-Gefahr. Manche Hundeschulen bieten extra ein Giftköder-Training an, welches oft in Gruppen stattfindet. Dabei lernen die Hunde Futter nur auf Erlaubnis und ausschließlich von Herrchen oder Frauchen anzunehmen. Zugegeben, das ist eine ambitionierte Aufgabe. Am besten klappt es, wenn Sie ihm als Belohnung für den Verzicht auf das dubiöse Häppchen sofort sein Lieblings-Leckerlie anbieten.

Übrigens werden die Hunde bei den meisten Übungsstunden auch angeleitet, Unrat und Kot liegenzulassen. Sprechen Sie einfach eine örtliche Hundeschule oder einen Tiertrainer an, ob solche Trainingsstunden möglich sind. Es lohnt sich!

Dem Hundehass vorbeugen ist die beste Prävention

Trotz der Bemühungen der Polizei werden Giftköder-Straftaten leider nur selten aufgeklärt. Die Fronten zwischen Hundehassern und Hundebesitzern sind teilweise schon sehr verhärtet, da jede Seite sich auf ihre Weise ungerecht behandelt fühlt. Daher richten wir den Appell an alle Beteiligten, denn nur mit Vernunft ist an der Hundefront etwas zu bewegen.

Appell an die Hundehasser

Zuerst ein Appell an alle potenziellen Täter: Sie hassen Hunde? Statt Ihren Frust weiter aufzustauen und straffällig zu werden, graben Sie besser an den Wurzeln Ihres Hasses. Falls es wirklich große Probleme mit Hunden gibt, sprechen Sie bitte immer wieder mit den Hundebesitzern, machen Sie Ihrem Ärger in angemessener Weise Luft und informieren Sie das Ordnungsamt, statt sich an den Tieren zu vergehen. Auch Leserbriefe an die örtliche Tageszeitung können die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Gegend lenken. Die Hunde handeln lediglich so, wie sie es von Ihren Besitzern gelernt haben!  Die können nichts dafür und verstehen auch nicht, was sie falsch machen. Giftköder auszulegen ist eine rohe, feige und durch nichts zu entschuldigende Straftat. Wer ein Tier bewusst quält und lebensgefährlich verletzt, begeht ein Verbrechen. Paragraph 17  des Tierschutzgesetzes sieht vor:

„ Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

  1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder
  2. einem Wirbeltier
    1. aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder
    2. länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.“

Aus einem Gefühl von Frust und Ohnmacht heraus eine solche Tat zu begehen, wird Sie nicht glücklich machen. Vermutlich bereuen Sie Ihre Tat später, denn Ihr Problem beheben Sie damit nicht!

Appell an die Hundebesitzer

Hundehasser fühlen sich oft durch Hundekot auf öffentlichen Wegen, Plätzen und Parks belästigt. Völlig zu Recht. Es ist nicht nur ekelerregend, sondern speziell auf Spielplätzen ein enormes hygienisches Problem. Entfernen Sie den Kot Ihres Hundes immer und sofort! Dazu sind Sie verpflichtet. Kommen Sie Ihrer Pflicht nicht nach, ist das eine Ordnungswidrigkeit, die in einigen Städten teuer werden kann. Auch wenn es Ihnen ungerecht erscheint: Die Hundesteuer wird nicht erhoben, damit die Gemeinde mit dem Geld die Reinigung der Straßen von Kotbergen finanziert. Pochen Sie nicht auf vermeintliche Rechte, die Sie nicht haben. Setzen Sie sich lieber bei der Stadtverwaltung für vernünftige Bedingungen für Hunde im Stadtgebiet ein. Ein paar Ideen dazu finden Sie im Appell an die Städte und Gemeinden.

Im Park oder am Strand herrscht Leinenzwang? Dann halten Sie sich bitte daran. Nicht nur Jogger und Radfahrer finden es unangenehm, ständig von unerzogenen Hunden angesprungen zu werden. Viele Menschen haben schlechte Erfahrungen mit Hunden sammeln müssen und daher von vornherein Angst. Für sie ist es eine Zumutung, wenn Hunde an unerlaubter Stelle frei herumlaufen. Die Regeln gelten für alle, auch Besitzer kleiner Rassen.

Sie sind acht Stunden täglich außer Haus und wollen trotzdem einen Hund halten? Falls Sie keine geeignete Lösung wie Hund im Büro, eine Hundetagesstätte oder einen Hundesitter in der Nachbarschaft parat haben, dann verzichten Sie bitte darauf. Wer seinen Hund solange allein lässt, muss sich nicht wundern, wenn das vereinsamte und gelangweilte Tier durchstundenlanges Heulen und Kläffen die ganze Nachbarschaft in Aufruhr versetzt.

Appell an die Städte und Gemeinden

Aufklärung und Motivation helfen nachhaltiger als jede Strafe oder Steuer.

Zeigen Sie Ihren Hundebesitzern, dass sie ein Herz für Hunde haben und schaffen Sie ein Hundeauslaufgebiet. In Ihrer Gegend gibt es einen See oder einen Küstenabschnitt? Dann sorgen Sie bitte für eine Badestelle für Hunde oder einen richtigen Hundestrand. Wenn sich Hundebesitzer immer nur wie die „Zahlmeister“ fühlen und überall Verboten ausgesetzt sind, schafft man sich frustrierte Leute, die kaum motiviert sind, ihre Hundehäufchen wegzuräumen.

Betreiben Sie Öffentlichkeitsarbeit und klären Sie zum Beispiel in der Tageszeitung darüber auf, warum Hundekot auf Wegen und Plätzen nicht nur abstoßend ist, sondern eine Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier darstellt. Reden Sie über die nützliche Verwendung der Hundesteuer.

Sorgen Sie überall auf öffentlichen Wegen und Plätzen für Hunde-Kotbehälter oder Papierkörbe. Niemand hat Lust, einen 3-Kilometer-Spaziergang mit dem Kotbeutel in der Hand zu absolvieren. Wenn Sie die Einhaltung von Ordnung fordern, dann müssen Sie auch dafür sorgen, dass dies möglich ist.

Legen Sie nicht nur eine Ordnungsstrafe für „vergessenen“ Hundekot fest, sondern kontrollieren Sie auch die Einhaltung der Regeln und verteilen Sie Bußgelder an unbelehrbare Hundehalter. In den USA gibt es übrigens Wohngegenden, in denen das Hundekot-Aufkommen um 90 % zurückgegangen ist, nachdem man dem Problem mit DNA-Abgleich zu Leibe rückte. Vielleicht eine Idee für die Zukunft.

Toleranz bitte!

Toleranz ist wohl das Wichtigste im Umgang der Hundefans und der weniger Hundebegeisterten miteinander. Manchmal hilft es schon, kurz die Sichtweise des Anderen einzunehmen. Wenn man weiß, dass Omas Pudel ihr einziger Lebenspartner ist, sieht man sein gelegentliches Kläffen vielleicht nicht mehr ganz so streng. Oder man räumt sein Hundehäufchen freiwillig weg, wenn einem klar wird, dass der kleine Nachbarsjunge schon krank ist und jede weitere Infektion für ihn gefährlich werden könnte.

E-Book Giftköder

Das von Experten erstellte E-Book „Giftköder – Identifikation, Erste Hilfe, Prävention“ gibt es hier zum kostenlosen Download www.josera.de.

Wir hoffen, dass Sie den Artikel nützlich finden und mit vielen anderen teilen.

 

© Das Video zum Thema Giftköder stammt von spiegeltv und wurde via Youtube geteilt.

©Foto: Wurst mit Rasierklinge von Thomas Heger auf Pixabay

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Erziehung · Allgemein
Hundefreundliche Ferienwohnungen in Holland

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