Viele hundefreundliche Ferienhäuser an der Ostsee
Aug 2, 2016
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Hunderassen früher und heute

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Hunde werden schon seit Tausenden von Jahren domestiziert. Man nimmt an, dass dieser Prozess schon vor 30.000 Jahren begonnen hat. Während dieser langen Zeit wurden die Hunde züchterisch so verändert, dass ihre Eigenschaften zu den Anforderungen des Menschen passten und eine Zusammenleben möglich wurde. Der Hund entwickelte sich zum Haustier und erfüllte dabei die unterschiedlichsten Aufgaben.

Vom Gebrauchshund zum Showhund

Die Hunderassen bildeten sich nach und nach heraus, weil die Hundebesitzer durch Auslese bestimmte Gebrauchseigenschaften bei ihren Hunden förderten. Jäger, die Füchse und Dachse jagen wollten, benötigten raubzeugscharfe Hunde. Sie mussten kräftig genug und mutig sein, um den Kampf gegen Wildtiere aufzunehmen, aber auch klein und schmal, um in deren Bau zu gelangen. Viele Terrier-Rassen und die Teckel erfüllen diese Anforderungen. Die Jäger behielten die besten Exemplare mit den erwünschten Eigenschaften für die Weiterzucht. Äußerlichkeiten spielten nur dann eine Rolle, wenn sich dadurch der Gebrauchswert der Tiere verbesserte. Heute werden Terrier und Dackel zwar teilweise noch jagdlich geführt, in der Mehrheit aber als Familienhunde gehalten. Als solche dürfen sie etwas sanfter und ausgeglichener als früher sein.

Wer als Fischer auf Neufundland lebte, hätte weder Dackel noch Terrier gebrauchen können. Auf der rauen Insel entstand der Neufundländer. Ein gutmütiger, starker Hund, der ausgezeichnet schwimmen konnte, um Menschen zu retten, aber dank seiner Kraft auch Lasten zu ziehen vermochte. Das Fell mit der dichten Unterwolle schirmte ihn gegen das harte Klima ab. Einige Neufundländer werden heute noch als Rettungshunde geführt.Allerdings gibt es auch viele, die durch zu hohes Körpergewicht oder überreiches Haar diese Aufgabe nicht mehr erfüllen könnten. Heute sind die Neufundländer liebe Familienhunde.

Ganz andere Erwartungen stellten die chinesischen Kaiser der Qing-Dynastie an ihre Palasthunde. Sie sind heute unter dem Namen Pekingese, Peking Palasthund oder Löwenhund bekannt. Die Pekingesen sollten wie ein kleiner Löwe aussehen und vor allem mutig über den Palast wachen. Mit ihrem überreichen Haar wären sie schon damals für die Jagd oder die Arbeit im Wasser untauglich gewesen. Ihre Aufgabe im Palast erfüllten sie hingegen bestens. Heute hätten sie durch ihre Kurzatmigkeit Schwierigkeiten damit, ein guter Begleithund zu sein.

So bildeten sich überall auf der Welt Gruppen von Hunden mit einem ähnlichen Aussehen und vergleichbaren Charaktereigenschaften heraus. Diese dienten ihren Menschen in der erwünschten Weise. Doch in der modernen Welt spielen die ursprünglichen Gebrauchseigenschaften einer Hunderasse kaum noch eine Rolle. Um die Rassen dennoch zu erhalten, mussten sie im Auge des Betrachters schöner und gefälliger werden. Daher begannen die Züchter damit, deren Aussehen nach rein optischen Gesichtspunkten zu verändern.

Rasseentwicklung häufig negativ

Nicht allen Rassen haben diese Veränderungen gutgetan. Der schon erwähnte Pekingese kann heute durch seine viel zu kurzen Schnauze ernsthafte Atemprobleme haben. Einige der armen Tiere neigen zum Überhitzen und müssen teilweise gekühlt werden. Viele werden operiert, um ihnen ein freies Atmen zu ermöglichen. Glücklicherweise haben einige Züchter dieser Entwicklung den Kampf angesagt. Bleibt zu hoffen, dass sie sich im Interesse der Rasse durchsetzen.

Eine traurige Entwicklung nahm auch der Deutsche Schäferhund. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der DSH noch eine mittelgroße, wendige und wesensstarke Rasse. Heute haben die inzwischen oft übergroßen Tiere eine extreme Hinterhandwinklung und einen stark abfallenden Rücken, wodurch Rückenprobleme und Hüftgelenksdysplasie an der Tagesordnung sind. Durch den Fokus auf Schönheitsszucht haben viele Schäferhunde auch nicht mehr das unbestechliche Wesen, welches sie so lange auszeichnete. Daher verwendet die Polizei heute größtenteils die belgischen Schäferhunde namens Malinois, welche bessere Arbeitseigenschaften mitbringen. Doch auch beim DSH gibt es Züchtergruppen, die diesen Trend nicht mitgehen wollen und sich für den ursprünglichen Schäferhund einsetzen. Bleibt abzuwarten, ob die Rasse langfristig eine Chance zur Verbesserung hat.

Bei vielen Rassen wurden äußere Merkmale züchterisch so übertrieben, dass inzwischen die Gesundheit der ganze Rassepopulation darunter leidet. Der englische Kennelklub sah sich zum Beispiel auf der Crufts 2012 genötigt, eine tierärztliche Gesundheitskontrolle einzuführen. Einige der damaligen Gewinner, wie zum Beispiel Englische Bulldogge, Clumber Spaniel, Mastiff, Pekingese, Mastino Napoletano und Basset Hound dürften anschließend auf der Crufts 2012 keinen Rassebesten küren. Die Gewinner der Rassekonkurrenz hatten äußere Merkmale, welche ihre eigene Gesundheit und bei einem Zuchteinsatz auch die ihrer Rasse hätten schädigen können. So gab es in diesem Jahrgang für die genannten Rassen keinen Rassebesten.

Gutes bewahren – auch das gelingt

Es gibt auch viele Rassen, die sich durch Zucht zu ihrem Vorteil entwickelt haben oder zumindest ihre Ursprünglichkeit bewahren konnten. Den Züchtern kann man nur gratulieren und wünschen, dass sie ihrer Linie treu bleiben! Zucht beeinflusst eine Rasse positiv, solange man sich eng an einen vernünftigen Rassestandard hält und jegliche Übertreibungen meidet. Sie kann helfen, Fehler in einer Rassepopulation auszumerzen und die Gesundheit der einzelnen Tiere zu verbessern. Dazu stehen den Züchtern heute erprobte Zuchtmethoden, Gesundheitsuntersuchungen und genetische Tests zur Verfügung.

 

© Das Video Hunderassen früher und heute wurde von Game Fit Work auf Facebook geteilt.

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Gesundheit
Hundefreundliche Ferienwohnungen in Holland

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