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Jan 25, 2021
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Designer-Hunde: Labradoodle, Goldendoodle, Maltipoo und Co.

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Designer-Hunde sind derzeit groß in Mode, allen voran Schöpfungen wie der Labradoodle (Hybrid aus Labrador und Pudel), Goldendoodle (Golden Retriever x Pudel), Maltipoo (Malteser x Pudel), Havapoo (Havaneser x Pudel) und Cockerpoo (Cockerspaniel x Pudel). Unser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile der Designerrassen.

Sind Designer-Hunde echte Hunderassen?

Nein. Es sind Mischlinge. Hybrid-Hunde aus geplanten Verpaarungen zweier Hunderassen gibt es schon seit Jahren. Trotzdem wurde bislang bei keiner der Neuschöpfungen ein einheitlicher Typ hervorgebracht. Der Begriff „Designer-Rasse“ und die einprägsamen Bezeichnungen dafür suggerieren zwar, dass es sich um neue Hunderassen handelt, doch echte Rassehunde sind diese Kreuzungen nicht. Der Hauptunterschied zwischen Rassehunden und Designerhunden ist demnach die Vorhersehbarkeit ihrer Eigenschaften.

Das Zuchtziel immer fest im Blick bei der Rassehundezucht

Die Eigenschaften von Rassehunden wurden über Generationen durch planmäßige Zucht gefestigt. Der für jede Rasse festgelegte Rassestandard ist eine verbindliche Richtlinie für alle Züchter. In ihm sind die anatomischen Eigenschaften und typischen Charakterzüge der Rasse festgelegt. Dadurch kann man beim Kauf eines Rassehundes bestimmte Eigenschaften voraussetzen. Um die Rasse zu verbessern oder zumindest auf hohem Niveau zu erhalten, gibt es strenge Regeln und Kontrollen, denen alle Zuchthunde und Züchter in einem Rassehundeverein unterworfen sind. Spätestens bei Ausstellungen und Zuchtprüfungen zeigt sich, ob ein Rassehund für die Zucht geeignet ist. Bevor er aber überhaupt auf einer Zuchtprüfung erscheinen darf, muss er Gesundheitstests wie zum Beispiel Untersuchungen der Augen, der Hüften, Ellenbogen, Knien etc. auf Erbrankheiten durchlaufen. Auch Gentests sind bei einzelnen Rassen vorgeschrieben, sofern man ein Gesundheitsproblem in der Rasse identifiziert hat.

Goldendoodle

Ein schmuckes Hundchen ist dieser Goldendoodle, aber dennoch nur ein Mischling mit unsicheren Eigenschaften.

Unerwartete Eigenschaften bei Designer-Hunden

Das Hauptproblem bei Designer-Hunde ist, dass ihre Eigenschaften sehr unterschiedlich ausfallen können. So manche (unliebsame) Überraschung muss man akzeptieren. Labradoodle, Goldendoodle, Maltipoo, Havapoo und Cockerpoo kommen überwiegend aus Kreuzungen der beiden Ausgangsrassen. Nur wenige Züchter verwenden auch deren Hybriden planmäßig zur Weiterzucht. Daher sind zumindest in nächster Zeit auch keine einheitlichen Eigenschaften der Tiere zu erwarten.

Schon ein Blick auf einschlägige Webseiten und Inserate verrät, wie unterschiedlich die Nachkommen aus den Hybrid-Zuchten ausfallen. Während die Resultate der ersten Generation noch einigermaßen vorhersehbar sind, erhält man spätestens bei Kreuzungen mit den Hybriden die reinsten Wundertüten bezüglich Aussehen und Charakter. Trotz der fantasievollen Namen sind es nur teure Mischlinge.

Größe kaum vorhersagbar

Vor allem die Größe der Welpen kann extrem unterschiedlich ausfallen, mitunter sogar in einem Wurf. Das ist auch nicht verwunderlich, da teilweise auch kleinere Rassen wie Kleinpudel an Zuchtexperimenten mit größeren Rassen beteiligt sind. Man mag sich gar nicht vorstellen, wenn die armen Zuchthündinnen dann Welpen zur Welt bringen müssen, die für ihre eigene Körpergröße viel zu groß geraten sind.

Wenn Sie einen Designer-Hund erwerben, lassen Sie sich die Elterntiere und möglichst auch Großeltern zeigen. Sie sollten eine halbwegs einheitliche Größe haben, um das Wachstum des Nachwuchses einigermaßen vorhersehen zu können. Gewissheit über die Endgröße haben Sie allerdings nur bei einem Rassehund.

Designer-Hunde haben unterschiedliche Größen

Dieser Labradoodle gehört eher zu den größeren seiner Art. Die Größe ist schwer vorherzusagen.

Charaktereigenschaften von Designer-Hunden

Auch die Charaktereigenschaften gehören zu den möglichen Überraschungen eines Designerhundes. Die Elterntiere müssen sich vor dem Zuchteinsatz nie einem Wesenstest unterziehen, wie er bei der Rassehundezucht für alle Zuchttiere im Rahmen der Zuchtprüfung obligatorisch ist. Hybrid-Züchter können alle Tiere zur Zucht einsetzen, auch wesensschwache oder aggressive Hunde.

Auf jeden Fall ist Ihre Beobachtungsgabe gefragt, um einen unkomplizierten Hausgenossen zu erhalten. Bei zwei ausgeglichenen, ruhigen Elterntieren ist die Chance auf ebensolchen Nachwuchs größer als bei charakterlich sehr unterschiedlichen Exemplaren. Doch selbst bei Eltern mit ähnlichem Wesen kann es Überraschungen aus vorhergehenden Generationen geben.

Sind Designer-Hunde gesünder als Rassehunde?

Angeblich sind Designer-Hunde gesünder als die Ausgangsrassen. Doch das stimmt nur zum Teil, denn weit verbreitete Erbkrankheiten machen auch vor einem Designer-Hund nicht halt. Wenn Vater Pudel und Mutter Labrador Retriever eine Hüftgelenksdysplasie (HD) haben, denn werden vermutlich auch ihre Nachkommen an HD leiden. Ohne Zuchtregeln eines Rassehundeklubs gelangen unerkannt (erb)kranke Tiere in die Hybrid-Zucht. Dass deren Nachwuchs nicht gesünder ist als ein Rassehund aus kontrollierten Eltern, liegt auf der Hand.

Schlimm wird es für den Designer-Hund, wenn sich die Eigenschaften der Eltern sehr ungünstig in ihm vereinen. So passt das Haarkleid von Retrievern, welches Unterwolle hat und einem regelmäßigen Haarwechsel unterliegt, nicht wirklich zum Pudelhaar ohne Unterwolle und Haarwechsel. Während der eine Hund vor dem Sommer seine Unterwolle dringend loswerden muss, hält der andere sein Haar gewissermaßen fest. Das Hybridhaar kann durch mangelnden Haarwechsel zu Hautirritationen und Ekzemen führen, die kaum medizinisch behandelbar sind. Das betroffene Tier kann ein Leben lang leiden.

Vorteile haben Designer-Hunde aus der F1-Generation vor allem dann, wenn eine Erbkrankheit nur bei einer der Ausgangsrassen bekannt ist und rezessiv vererbt wird. Die Nachkommen der F1-Generation aus Kreuzungen unterschiedlicher Rassen gelten mit obiger Einschränkung als gesünder, widerstandsfähiger und auch fruchtbarer. Doch spätestens mit der nächsten Generation ist dieser Vorteil passé. Ambitionierte Züchter würden dann ernsthaft züchterisch daran arbeiten, die guten Eigenschaften der neue Rasse zu festigen und die schlechten auszumerzen. Design-Hund-Züchter tun das in der Regel nicht.

Werden aus den Designer-Hunden später einmal echte Rassehunde?

Zweifellos gibt es Züchter, die mit ihren Kreuzungen eine neue, verbesserte Rasse erschaffen wollen und dabei strikt planmäßig vorgehen. Diese Züchter selektieren ihre Zuchttiere freiwillig so streng, wie es in einem Rassehunde-Zuchtverein Pflicht wäre, da sie wissen, dass für ihre neue Rasse das Beste gerade gut genug ist. Sie setzen nur wesensstarke, gesunde und anatomisch einwandfreie Tiere in der Zucht ein, welche in einem anerkannten Rassehundezuchtverein zuchttauglich wären und alle dort vorgeschriebenen Gesundheits- und Gentests mit Bravour bestanden haben.

František Horák war so ein Visionär. Er schuf durch strenge Selektion auf sein Zuchtziel über viele Generationen aus dem Sealyham Terrier und dem Scottish Terrier den Český Terriér. Wenn man sich überlegt, wie viele hervorragende Ausgangstiere aus unterschiedlichen Linien man benötigt, um die neue Rasse auf eine breite genetische Basis zu stellen und wie viele Rückschläge es im Laufe der Generationen gibt, kann man davor nur den Hut ziehen. Solche Züchter sind rar gesät, da man dafür auch überdurchschnittliche genetische Kenntnisse und langjährige Zuchterfahrung braucht. Man wird sie unter den Designer-Hund-Züchtern selten antreffen.

Dann gibt es Züchter, die durch einmalige Einkreuzung einer anderen Rasse die Eigenschaften und die Gesundheit ihrer eigenen Hunderasse verbessern und den Genpol verbreitern wollen. Das ist bei einigen Hunderassen sinnvoll. Vor allem wenn nur wenige Zuchttiere die Basis einer seltenen Hunderasse bilden, kann ein einziger häufig eingesetzter Deckrüden eine Erbkrankheit in der Rasse weit verbreiten und diese ruinieren. In solchen Notfällen ist eine Einkreuzung einer ähnlichen, gesünderen Rasse sinnvoll. Doch diese einmaligen Einkreuzungen sind keine Design-Zuchten sondern Rasse-Verbesserungen. Auf Antrag sind solche Einkreuzungen sogar im VDH erlaubt. Doch auch diese Züchter verkaufen keine Designerhunde. Sie werden in den nächsten Generationen auf die Ausgangsrasse zurückzüchten.

Sind Designer-Hunde für Allergiker geeignet?

Zu den am meisten beworbenen Eigenschaften der Designer-Hunde gehört deren Allergiker-Tauglichkeit. Pudel sind oft als Ausgangsrasse an den Kreuzungen beteiligt. Geht alles nach Wunsch, dann bringt diese angenehme, intelligente Rasse ihrer guten Eigenschaften ein. Doch das ist keineswegs garantiert. Pudel haaren  nicht und sind daher für Allergiker in gewissem Maße geeignet. Ihre Nachkommen aus Kreuzungen müssen aber keineswegs allergikerfreundlich sein, obwohl das meistens versprochen wird. Die Haareigenschaften sind genetisch bedingt. Beide Eltern nehmen darauf Einfluss, sodass das Ergebnis offen ist.

Wer als Allergiker auf einen nicht-haarenden Hund angewiesen ist, dem empfehlen sich reinrassige Hunde wie Pudel, Kerry Blue Terrier, Bedlington Terrier, Havaneser, Malteser, Bologneser oder Irish-Soft-Coated Wheaten Terrier. Alternativ kommt auch ein Labradoodle oder ähnlicher Designer-Hund mit typischem Pudelhaar infrage. Leider ist die Haaranlage bei Welpen nicht immer eindeutig. Vielversprechend ist in der Haarfrage ein Mix aus Malteser und Pudel oder Havaneser und Pudel, da beide Rassen nicht haaren und keine Unterwolle haben.

Fazit

Wenn Sie sich trotz  der vielen Fragezeichen und Unsicherheiten einen Designer-Hund anschaffen wollen, dann achten Sie bitte genaustens auf die Qualität der Elterntiere, die Zuchtbedingungen vor Ort und die fachliche Eignung und Motivation des Züchters. Die Elterntiere sollten nach dem Rassestandard ihrer Rasse zuchttauglich sein. Wer da schon Mischlinge akzeptiert, der hat keinerlei Sicherheit in Bezug auf den gepriesenen Heterosis-Effekt, der die erste Generation von Kreuzungen zweier Rassen so gesund und wiederstandsfähig machen soll. Noch wichtiger ist, dass die Elterntiere die vorgeschriebenen Gesundheitsuntersuchungen für ihre Rasse erfolgreich bestanden haben. Achten Sie dabei vor allem auf Erkrankungen, die für beide Ausgangsrassen bekannt sind. Das kann zum Beispiel eine Untersuchung auf HD, ED, Patella oder Augenerkrankungen sein. Das sind alles Erbkrankheiten, die man bei vielen Rassen mehr oder minder häufig beobachtet.

Hinterfragen Sie vor allem die Motive des Züchters. Wer für einen Mischling mehr verlangt als für ein reinrassiges Tier vom kontrollierten Züchter, ohne die Kosten und den Aufwand für Gesundheitstests, Ausstellungen, Zuchtprüfungen, Zuchtkontrollen, Klubmitgliedschaften, teure Verpaarungen etc. zu haben, dem geht es nicht um eine neue, gesündere Rasse, sondern vorwiegend um Geld. Spätestens bei Problemen mit Ihrem neuen Hausgenossen droht Ihnen wahrscheinlich ein böses Erwachen, denn Sie können bei einem Mischling keine speziellen Eigenschaften einfordern.

Lassen Sie sich vom Züchter ausführlich über die Eigenschaften und das Wesen der Eltern und und über seine Zuchtpläne informieren. Sehen Sie sich die Aufzuchtbedingungen vor Ort an, bevor Sie einen Welpen kaufen. Die sollten über jeden Zweifel erhaben sein und dem Standard einer Rassehundezucht mit Papieren entsprechen. An einem Designer-Hund aus schlechter Aufzucht werden sie keine Freude haben. Das gilt natürlich auch für Rassehundezüchter.

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Copyrights für Fotos:

Maltipoo von 350543 auf Pixabay

Goldendoodle von Godsgirl_madi auf Pixabay

Labradoodle – Mabel Amber auf Pixabay

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Hundefreundliche Ferienwohnungen in Holland

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