Hunde im Krieg sind nichts Ungewöhnliches. Bereits die alten Römer führten Kriegshunde auf das Schlachtfeld. Und auch die Kelten und Germanen sollen bei ihren Beutezügen bzw. zum Schutz ihrer eigenen Dörfer wehrhafte Vierbeiner genutzt haben. Tatsächlich sind Hunde seit jeher für menschliche Auseinandersetzungen und Kriege benutzt worden. Das ist heute nicht anders. In vielen Fällen kann auf die vierbeinigen Soldaten nicht verzichtet werden. Auch die Heldin unseres Artikels, Malinois-Hündin qQuiche, kommt direkt aus dem Krieg. In Afghanistan hat sie 2,5 Tonnen Sprengstoff erschnüffelt und somit unzählige Leben gerettet.
Der 2. Weltkrieg als „Vorbild“?
Hunde im Krieg direkt auf dem Schlachtfeld einzusetzen hat leider eine lange Tradition. Nicht nur während des ersten Weltkriegs, sondern auch im Kampf gegen Nazideutschland sind zahllose Vierbeiner als Spür- und Wachhunde genutzt worden. Zum Teil sogar, um Panzer zu bekämpfen. Von den Briten sind Hunde dann zusammen mit Fallschirmjägern am D-Day in der Normandie abgesetzt worden.
Zwar bestand deren vorrangige Aufgabe darin, Minen aufzuspüren und feindliche Annäherungen zu melden; dennoch darf man wohl annehmen, dass diese Tiere nicht allein ihre Augen und Ohren fürs Vaterland in den Dienst stellten: Denn bis heute werden Hunde beim Militär auch für den Angriff trainiert.
Hohe Verluste für Hunde im Krieg
Auch Pferde und Brieftauben trugen ihren Teil zur Landesverteidigung bei und fanden auf den Schlachtfeldern Europas den Tod. So wurden allein im 1. Weltkrieg mehrere Millionen Tiere eingesetzt und zum Aufspüren von Giftgas oder als Munitionsträger eingesetzt. Gewaltige Verluste „inklusive“: In London gibt es daher in der Nähe des bekannten Hyde Parks ein Mahnmal aus Bronze, das ein erschöpftes Pferd, einen zerzausten Hund und zwei schwer beladene Maultiere zeigt. Schließlich gehen Historiker davon aus, dass allein im 1. Weltkrieg und auf britischer Seite Millionen Tiere den Tod fanden.
Eine Malinois-Hündin kehrt bald heim
Mehr Glück hatte da qQuiche, eine Malinois-Hündin, die nun bald heimkehrt. Dabei liegt die Rückkehr der einstigen Kriegsheldin ins Zivilleben schon länger zurück: Die Hundesoldatin wurde bereits Ende 2015 in einem Viernheimer Tierheim abgegeben. Offenbar weil ihr Herrchen in die Staaten zurückgekehrt war. Dessen Lebensgefährtin sah sich dann mit dem hoch trainierten (und daher im Alltag teils auch schwierigen) Vierbeiner überfordert und gab die Hündin ab.
Eine Situation, die auch die Tierheimleitung vor ein Dilemma und moralisch-ethisches Problem stellte. Denn wenngleich derartige Hunde „abtrainiert“ werden, solle qQuiche natürlich keinesfalls in falsche Hände geraten, so dass viele potenzielle zivile Bewerber von vornherein ausschieden.
Facebook bringt den Erfolg
Doch dann hatte man im Tierheim die zündende Idee. Durch ein Porträt in den sozialen Netzwerken wurde eine Organisation, die ehemalige US-Soldatenhunde betreut, auf das Schicksal von qQuiche aufmerksam. Mehr noch: Mark Gordy selbst, der die Hündin einst für den Kriegseinsatz ausbildete, klopfte an die Tierheimpforte und nahm die Hündin, die wegen einer Wirbelsäulenproblematik ihren Armeedienst „quittierte“, mit. Die bleibt nun zunächst in Deutschland, wird aber demnächst, wenn die nötigen Papiere vorliegen, in die Staaten zurückehren.
Ende gut für die Hündin. Der Soldat, der das Tier einfach „entsorgte“ muss indes mit einer Strafe rechnen. Schließlich unterschreiben Militärangehörige, wie Gordy bei seinem Besuch ausführte, dass sie den Hund nicht einfach weiter- bzw. in zivile Hände abgeben.
Ein fader Beigeschmack indes bleibt, speziell für Malinois-Freunde. Schließlich erfreuen sich Belgische Schäferhunde nicht nur hierzulande bei den Vollzugsbehörden wachsender Beliebtheit: Auch Gendarmerie, US Navy oder Secret Service nutzen den zuverlässigen und nervenstarken Malinois gern. Auf der anderen Seite werden die agilen und anspruchsvollen Hunde oftmals von Privathaltern übereilt angeschafft, obwohl sie in die Hände von Hundesportlern oder Ausbildern gehören. Keine einfache Situation für Züchter der Rasse.
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© Das Bild im Artikel „Hunde im Krieg: Amerika holt eine vierbeinige Kriegsheldin nach Hause“ stammt vom Tierschutzverein Viernheim auf Facebook