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Hundesport eignet sich wunderbar, um den Vierbeiner und sich selbst herauszufordern. Wir stellen Ihnen die verschiedensten Hundesportarten von A wie Agility bis Z wie Zughundesport kurz vor. Auf diese Weise erhalten Sie einen Gesamtüberblick und können anschließend entscheiden, welche Sportart Ihnen und Ihrem Hund am meisten zusagt. Die körperliche und mentale Gesundheit ist enorm wichtig für ein ausgeglichenes und glückliches Hundeleben. Eine sportliche Betätigung kann dazu beitragen, und auch uns Menschen bekommt die Bewegung mit den Vierbeiner gut.
Agility
Beim Agility geht es darum, dass der Hund verschiedene Parcours mit Hindernissen bewältigt. Hierbei ist auch die Zeit ausschlaggebend, wenn es darum geht, den Gewinner zu ermitteln. Der Hundehalter steht hierbei als Assistent zur Seite und gibt durch Zurufe oder Handzeichen Hilfestellung. Hierdurch wird die Interaktion zwischen Hund und Halter besonders gefördert. Der Hund lernt, dass er auf die Signale seines Herrchens achten muss, um sein Ziel zu erreichen.
Außerdem wird beim Agility neben körperlicher Geschicklichkeit auch enorme Kopfarbeit vom Hund gefordert.
Begleithundeprüfung
Die Begleithundeprüfung kann von jedem Hund unabhängig von Größe oder Rasse abgelegt werden. Beim Begleithundsport geht es um den Grundgehorsam, den jeder Vierbeiner braucht, um im Alltag mit den Menschen zurechtzukommen.
Die Begleithundeausbildung, die der Prüfung vorausgeht, wird von vielen Hundeschulen angeboten.
Wichtig ist, dass bei der Begleithundeausbildung sowohl Halter als auch Hund etwas lernen. Auf diese Weise wird das gemeinsame Zusammenleben harmonischer und man kann sicher sein, dass der Hund den notwendigen Grundgehorsam besitzt.

Die Begleithundeprüfung kann unabhängig von Größe oder Rasse abgelegt werden.
Canicross
Beim Canicross laufen Mensch und Hund gemeinsam durch die Natur. Der Hundehalter bindet sich hierbei das Ende einer flexiblen Leine um den Bauch, um auf diese Weise die Hände frei zu haben. Der Hund zieht seinen Menschen dann mit Gefühl beim Laufen vorwärts.
Beim Canicross werden Ausdauer und Geschick von Mensch und Hund trainiert. Auch der Grundgehorsam wird während des gemeinsamen Joggens geübt und die Beziehung zwischen Hund und Halter gefestigt.
Canicross ist dadurch gekennzeichnet, dass die Strecken meist abseits der ausgetretenen Wege verlaufen. Auf diese Weise haben Sie und Ihr Hund Bewegung an der frischen Luft und sehen gleichzeitig die Schönheit der Natur um Sie herum.
Degility
Degility ist eine Mischung aus den beiden Hundesportarten Agility und Mobility. Der Zeitdruck wird beim Degility gänzlich außen vor gelassen.
Beim Degility steht der Spaß an erster Stelle. Außerdem soll die Bindung zwischen Hund und Halter verstärkt werden. Hierbei geht man individuell auf die Fähigkeiten jedes Hundes ein und gibt ihm die Zeit und das Tempo, das er benötigt, um die Hindernisse zu überwinden.
Sowohl Hund als auch Mensch können von Degility profitieren, indem beide Seiten lernen, die Signale des anderen besser zu lesen und zu verstehen.

Degility ist eine Kombination aus Agility und Mobility.
Dogdancing
Beim Dogdancing bewegen sich Mensch und Hund zu Musik. Hierbei werden bestimmte Kunststücke, die der Hund vorher erlernt hat, musikalisch passend aneinandergereiht. Dies erfordert eine hohe Konzentration von Hund und Halter.
Beim Dogdance gibt es die zwei Untergruppen des Freestyle auf der einen und des Heelwork auf der anderen.
Beim Freestlye sind Hund und Halter quasi keine Grenzen gesetzt und es können Figuren und Muster aus anderen Hundesportbereichen eingebaut werden.
Beim Heelwork gibt es verschiedene Figuren oder Fußpositionen beim Hund, die vorgegeben sind. Beide Varianten erhöhen Geschicklichkeit und Ausdauer des Hundes enorm.
Dog Diving
Dog Diving ist besonders für die Wasserratten unter den Hunden empfehlenswert. Hierbei springt der Hund beispielsweise mit Anlauf vom Rand eines Schwimmbeckens ab und muss eine möglichst hohe Sprungweite erzielen.
Auch das Apportieren von Spielzeugen aus dem Wasser in einer vorgegebenen Zeit ist eine Disziplin beim Dog Diving.
Beachten Sie, dass der Sport für wasserscheue Hunde ungeeignet ist. Wenn Ihr Hund Vergnügen am Wasser findet, könnte Dog Diving hingegen etwas für ihn sein.
Flyball
Beim Flyball wird eine Ballwurfmaschine benutzt sowie vier aufgereihte Hürden. Auf ein Signal springt der Hund über die Hürden, betätigt den Auslöser der Flyballmaschine und fängt anschließend den Ball. Diesen trägt er dann über die Hürden zurück über die Ziellinie zu seinem Herrchen. Neben dieser Wettkampfvariante gibt es auch Ballwurfmaschinen für zu Hause. Da besteht der Spaß im Fangen und Apportieren, in der Regel ohne weitere Hindernisse.
Das hohe Tempo dieses Hundesports begeistert sowohl Menschen als auch Vierbeiner. Der Hund sollte für diesen Hundesport unbedingt körperlich fit sein.

Flyball ist eine beliebte Hundesportart, die ihren Ursprung in Amerika hatte.
Gebrauchshundesport
Wenn man die Begleithundeprüfung erfolgreich absolviert hat, kann man sich dem Vielseitigkeitssport widmen. Hierbei geht es entweder um den Schwerpunkt Fährtenarbeit, Unterordnung oder Schutzdienst. Es kommt beim IPO Sport in jedem einzelnen Fall darauf an, wofür sich der Hund individuell am besten eignet.
Anschließend kann die Vielseitigkeitsprüfung, die sogenannte IPO Prüfung abgelegt werden.
Hoopers Agility
Beim Hoopers, auch Hoopers Agility genannt, geht es für die Hunde darum, einen Hindernisparcours bestehend aus Tunneln und Röhren zu überwinden.
Der Unterschied zum Agility ist, dass der Hund beim Hoopers nicht springen muss. Daher ist Hoopers besonders geeignet für Hunde, die aufgrund einer Verletzung für einige Zeit die Gelenke schonen und nicht springen sollen.
Ein weiterer Unterschied zum Agility besteht darin, dass der Hundehalter beim Hoopers nicht neben dem Hund herläuft. Er darf dem Hund nur aus der Entfernung Ruf- oder Handzeichen geben.

Bei Agility soll der Hund aus mehreren Hindernissen bestehenden Parcours überwinden.
Hundebiathlon
Beim Hundebiathlon handelt es sich um einen Wettkampf aus dem Bereich für Diensthundeführer. Beim Diensthunde-Biathlon muss man mit dem angeleinten Hund einen etwa 6 bis 11 Kilometer langen Lauf bewältigen. Anschließend muss der Halter mit angeleintem Hund noch 500 Meter Fahrrad fahren, der Hund muss ein Gewässer durchqueren und schlussendlich einen Menschen an der Flucht hindern.
Hundefrisbee
Hundefrisbee oder auch Dog Frisbee oder Discdogging genannt bedeutet, dass Mensch und Hund miteinander Frisbee spielen. Hierbei kann der Hund seine Energie in gekonnte Sprünge und Pirouetten umsetzen. Auch das Loslaufen und Fangen der Frisbee auf Kommando können hierbei trainiert werden.
Benutzen Sie beim Hundefrisbee am besten eine hundegerechte Frisbee. Diese bestehen aus zahnschonendem Material, das die Hunde gut greifen können.
Jagdhundausbildung
Die Jagdhundausbildung beinhaltet ein ganzes Repertoire verschiedener Ausbildungsfelder. Hierzu zählt beispielsweise das Dummytraining. Häufig wird ein Felldummy verwendet, der eine Jagdbeute darstellt. Außerdem gehört die traditionelle Schleppjagd mit Hund und Reiter zum Jagdhundtraining. Auch für die Baujagd, also zur Jagd von Dachsen, können die Hunde bei der Jagdhundausbildung ausgebildet werden. Vorstehen, Schweißarbeit und Spürhundarbeit gehören ebenfalls in den Bereich der Jagdhundausbildung.

Die Jagdhundausbildung beinhaltet verschiedene Ausbildungsfelder.
Leistungshüten Herding
Leistungshüten fällt in den Bereich des Gebrauchshundesports. Beim Leistungshüten geht es darum, dass Hund und Halter im Zusammenspiel eine Herde hüten.
Hierzu zählen das Auspferchen, also dass Zusammentreiben einer aus dem Pferch entlassenen Herde ebenso wie das Treiben der Herde über eine Brücke. Auch der Umgang mit Verkehr und Hindernissen und das spätere Einpferchen der Herde werden beim Leistungshüten bewertet. Besonders gut eignet sich diese Sportart für Hütehunderassen.
Mantrailing
Beim Mantrailing geht es um Fährtenarbeit, also um Nasenarbeit für den Hund. Hierbei geht es darum, Personen mithilfe des Hundes zu suchen. Die besonders gute Nase des Hundes ist hier von Vorteil. So muss der Hund bei der Fährtensuche die Duftspur eines Menschen erschnuppern und ihn anhand dieser Spur wiederfinden. Zur Fährtenhundausbildung gehört es, dass der Hund in der Lage ist, eine Spur zu finden und diese nachzuverfolgen. Je nach Ausbildungsgrad des Hundes steht hierfür unterschiedlich viel Zeit zur Verfügung, von etwa 20 Minuten bis zu einer Stunde.
Mobility
Mobility bietet sich für ältere Hunde an, die mit Agility oder Dogfrisbee überfordert wären. Die Förderung gesunder Bewegungsabläufe steht beim Mobility im Vordergrund. Auch für unsichere, zögerliche oder ängstliche Tiere ist Mobility eine tolle Alternative. Ähnlich wie beim Agility gibt es auch beim Mobility einen Parcours. Der Zeitaspekt bleibt beim Mobility aber völlig außen vor. Vielmehr geht es um die Förderung der Koordination des Hundes und seiner natürlichen Bewegungsabläufe. Auch die harmonische Zusammenarbeit von Hund und Halter sollen beim Mobility gefördert werden.
Mondioring
Mondioring besteht aus den drei Bereichen Unterordnung, Sprünge und Schutzdienst. Zum Training der Unterordnung gehören beispielsweise Apportierübungen und das Befolgen von Befehlen trotz äußerer Ablenkungen. Bei Sprüngen werden verschiedene Sprunghöhen und -weiten gefordert.
Besonderes Augenmerk liegt beim Mondioring auf dem Bereich des Schutzdienstes. Hierzu zählen zum Beispiel die Abwehr von Scheinangreifern oder das Bewachen bestimmter Gegenstände.

Mondioring besteht aus Unterordnung, Sprünge und Schutzdienst.
Obedience
Beim Obedience wird besonderer Fokus auf den Gehorsam des Hundes gelegt. Außerdem trainiert Obedience das Verständnis zwischen Halter und Hund. Der Spaß für Mensch und Tier steht beim Obedience aber immer im Vordergrund. Neben dem Training verschiedener Grundkommandos, wie sitzen und sich ablegen, geht es später auch darum, den Hund aus der Distanz mit Kommandos sicher lenken zu können.
Rally-Obedience
Beim Rally-Obedience werden Aspekte aus dem Bereich des Agility und des Obedience miteinander kombiniert. Der Hund muss sich hierbei auf die Kommandos seines Halters konzentrieren und gleichzeitig einen Parcours absolvieren. Beim Rally-Obedience steht der Spaß von Hund und Halter im Vordergrund.
Rettungshundesport
Der Rettungshundesport bildet den Hund nicht für den Rettungseinsatz aus. Vielmehr geht es darum, sich in verschiedenen Prüfungen mit anderen Hunden und Haltern zu messen. Zu den Bereichen des Rettungshundesports zählt die Fährtenarbeit, die Lawinen- oder Wassersuche von Menschen. Unterordnung und Gewandtheit, also Beweglichkeit des Hundes, spielen beim Rettungshundesport eine große Rolle.
Schutzhundesport
Beim Schutzhundesport können verschiedene Prüfungen abgelegt werden. Der Begriff Schutzhundesport wird heute eher selten verwendet und wurde abgelöst von dem Wort Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde.

Treibball ist eine Hundesportart, bei welcher der Hund acht Bälle mit Schnauzen- oder Körpereinsatz ins Tor treiben soll.
Treibball
Treibball wurde für die Bedürfnisse von Hütehunden entwickelt. Prinzipiell eignet sich aber jeder Hund für diesen Hundesport. Es geht beim Treibball um das sichere und harmonische Zusammenspiel von Mensch und Hund.
Ziel dieses Sports ist es, acht große Bälle durch Körpereinsatz in ein Tor zu befördern. Unterstützt wird der Hund dabei von Signalen oder Zeichen des Hundehalters.
Besonders zur geistigen Auslastung des Hundes ist Treibball sehr gut geeignet.
Turnierhundesport
Beim Turnierhundesport, auch THS genannt, geht es darum, dass Hund und Halter sich gemeinsam bewegen. Die wichtigsten Bereiche des Turnierhundesports sind der Vierkampf und der Geländelauf.
Der Vierkampf ist zusammengesetzt aus Gehorsamsübungen, Slalom, Hindernis- und Hürdenlauf.
Der Geländelauf hat eine Länge von 1000, 2000 oder 5000 Metern. Hierbei ist der Hund an der Leine und absolviert gemeinsam mit seinem Herrchen die Strecke.
VDH-Hundeführerschein
Es gibt verschiedene Vorbereitungskurse, die schließlich den VDH-Hundeführerschein zum Ziel haben. Hierbei geht es um das Training von Grundgehorsam und einfachen Alltagsübungen.
Bei diesen Vorbereitungskursen geht es auch darum, den Haltern Selbstbewusstsein und Kenntnisse im Umgang mit ihren Vierbeinern zu vermitteln.
Der Hundeführerschein bescheinigt dem Halter, dass er seinen Hund im Alltag kontrollieren kann und der Hund für andere keine Gefahr ist.
Wasserarbeit
Hauptaufgabe bei der Wasserarbeit ist es, dass der Hund Dummys oder andere Spielzeuge aus dem Wasser apportiert. Auch das Retten einer in Not geratenen Person zählt zur Wasserarbeit, ebenso wie das Zurücklegen längerer Strecken im Wasser.
Hund und Halter können im Rahmen der Wasserarbeit eine Wasserarbeitsprüfung ablegen. Jedes Land hat hierbei unterschiedliche Prüfungsordnungen.
Die Wasserarbeit ist besonders für diejenigen Hunde geeignet, die das kühle Nass besonders lieben.
Windhundrennen
Das Windhundrennen, auch als Coursing bekannt, ist, wie der Name schon sagt, für Windhunde besonders geeignet. Hierbei rennen die Hunde auf einer Bahn um die Wette. Es geht beim Windhundesport ausschließlich um die Geschwindigkeit der teilnehmenden Hunde.
Ein Schleppdummy, der vor den Hunden über die Rennbahn gezogen wird, dient als Anreiz für die Hunde. Eine europäische Bahn hat in der Regel eine Länge von 480 Metern.

Windhundrennen bezeichnet ein Hundesport für Windhunde
Zughundesport
Elemente des Zughundesports sind beim Canicross zu finden, wo der Hund den Halter an einer flexiblen Leine sanft durchs Gelände zieht.
Beim Bikejörking ist der Hund mit einer flexiblen Leine am Rad des Halters angebunden und kann so dem Fahrrad vorauslaufen. Auch hier werden wie beim Canicross Strecken durchs freie Gelände bevorzugt.
Beim sogenannten Dogtrekking wandern Hund und Halter mit einer um den Bauch des Hundehalters befestigten flexiblen Leine durch die Natur. Der Unterschied zum Canicross besteht im vorgelegten Tempo.
Auch der Schlittenhundesport, der besonders in kühleren Gegenden viele Anhänger findet und das Skijöring gehören zum Bereich des Zughundesports.
Besonders beim Zughundesport sollte Wert auf die richtige Ausrüstung gelegt werden. Ob ein spezielles Geschirr, Leine oder Gürtel zum Einsatz kommen müssen, sollte im Vorhinein geklärt werden.
Fazit
Es gibt ein reiches Angebot an unterschiedlichsten Hundesportarten. Egal welchen Sport Sie für sich und Ihren Hund auswählen, denken Sie daran, dass immer der Spaß an erster Stelle stehen sollte. Üben Sie niemals Druck auf den Hund aus und wählen Sie eine Sportart, die Ihnen beiden zusagt.
Hierbei sollten Sie auf die Vorlieben Ihres Vierbeiners achten. Dog Diving oder Wasserarbeit sind besonders für schwimmbegeisterte Hunde zu empfehlen, wohingegen ein Hütehund vermutlich am Leistungshüten besonderen Gefallen findet. Doch nicht immer gibt die Rasse Aufschluss darüber, welcher Sport dem Hund am besten gefällt. Auch das Alter und die körperliche Konstitution können wichtige Auswahlkriterien sein.
Falls Sie nicht sicher sind, können Sie verschiedene Bereiche des Hundesports mit Ihrem Hund kennenlernen und ausprobieren. So können Sie herausfinden, welcher Sport am besten zu Ihnen und Ihrem Hund passt.
Autorin: Jesse Reimann von Happyhunde.de!
Fotos auf der Seite Hundesport und Hundesportarten von A bis Z:
Labrador Retriever von Leslieblack2, Pixabay
Eurasier von JACLOU-DL, Pixabay
Border Collie von SoloStar, Pixabay
Flyball von [CC BY-SA 4.0], Wikimedia Commons
Agility von szych , Pixabay
Jagdhund von Oldiefan, Pixabay
Hundetraining von susanne906, Pixabay
Treibball von
Windhundrennen von herbert2512, Pixabay