Sie sind stark, muskulös und werden medial oft einseitig und falsch dargestellt: American Staffordshire Terrier und ihre Verwandten, die etwas kleineren Staffordshire Bullterrier. Häufig wird angeprangert, dass diese Rassen und Mischungen daraus überdurchschnittlich aggressiv und kampflustig wären. Doch diese Hunde verkörpern genau das Gegenteil – lebensfroh, mutig und menschenbezogen sind sie meist beliebte Familienhunde. Der Staffordshire-Mischlingshündin Caitlyn wurde ihr Vertrauen in ihren ehemaligen Besitzer zum Verhängnis.
Caitlyn, eine einjährige Hündin, war in ihrem Ort bekannt. Ihre ruhige und gleichzeitig offene Art begeisterte die Bewohner, die die treue Hündin regelmäßig fütterten. Ihre Treue wurde jedoch jäh ausgenutzt, denn eines Tages fand man die Staffordshire- Mischlingshündin in einem unglaublichen Zustand. Ein brutaler Tierquäler hatte ihr Maul straff mit Isolierband abgeschnürt und zugeklebt, weil er sich durch ihr Bellen gestört fühlte. Das Blut staute sich, sodass das arme Tier unglaubliche Schmerzen und Todesangst ausstehen musste.
Mindestens zwei Tage schlug sie sich unter Schmerzen durch die Straßen. Ihr Zustand wurde immer schlimmer, die Hündin immer schwächer. Buchstäblich im letzten Moment konnten Tierretter die Hündin von ihrer Qual befreien und in eine Tierklinik bringen. Ihr Zustand war ernst. Die Zunge und die Schnauze begannen schon abzusterben.
Caitlyn musste aufgrund ihrer schweren Verletzungen mehrmals operiert werden. Zunächst befürchteten die Tierärzte, die komplette Zunge und Teile der Schnauze amputieren zu müssen, so stark waren die durch den Blutstau verursachten Verletzungen. Doch ärztliche Kunst kann manchmal Wunder vollbringen. Es musste nur ein Teil der Zunge und ein kleiner Teil der Schnauze entfernt werden. Dank einer Lasertherapie konnten Lippe und Zunge der Hündin behandelt werden, sodass sie zunehmend schmerzfrei fressen kann. Nach und nach konnte man die intravenöse Ernährung und die Antibiotika abstellen und langsam zu einer normalen Fütterung und oralen Medikamenten übergehen. Caitlyn hatte Glück im Unglück.
Nur durch zahlreiche Spenden von Tierfreunden konnten die immensen Behandlungskosten gedeckt werden.
Wer hat die junge Hündin so misshandelt?
Tierquälerei ist in den USA kein Kavaliersdelikt. Entsprechend ernsthaft fahndete man nach dem Täter. Selbst eine Belohnung wurde ausgesetzt. Recht zügig wurde schließlich Caitlyns ehemaliger Besitzer festgenommen, der sich Dritten gegenüber mit der Tat noch gebrüstet hatte.
William Leonard Dodson (41) aus Charleston muss sich nun wegen schwerer Tierquälerei vor einem amerikanischen Gericht verantworten. Dank einer neuen Gesetzgebung in den USA gilt Tierquälerei seit 2016 als Kapitalverbrechen. Den Tierquäler erwartet eine Haftstrafe von mindestens fünf Jahren, seine Kaution ist auf 50.000 Dollar angesetzt.
Was wurde aus Caitlyn?
Inzwischen sind einige Monate vergangen. Caitlyn lebt in einer medizinischen Pflegestelle.
Zwischenzeitlich posierte sie mit anderen ehemaligen Leidensgenossen bei einem Foto-Shooting mit der Charleston Feuerwehr für deren Charity-Kalender. Dessen Erlös kommt bedürftigen Tieren zugute. Mit einem der Feuerwehrleute hat sie sich sogar angefreundet. Ein Highlight war auch der im Video aufgezeichnete Dog’s Best Day, an dem die Firma Barkbox Caitlyn einen schönen Tag bereitete.
Mit Optimismus sehen ihre Pfleger, das Caitlyn wieder Vertrauen zu Menschen fassen kann. Die Narben in ihrem Gesicht werden bleiben, doch die Narben im Herzen hoffentlich durch liebevolle neue Besitzer langsam verblassen.
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© Video: Barkbox via Youtube