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Gar nicht so selten tritt eine Fleischallergie bei Hunden auf. Das mag uns seltsam erscheinen, aber es ist wahr: Hunde können eine Allergie gegen ihr Hauptnahrungsmittel entwickeln. Die Symptome sind oft:
- entzündete Ohren,
- blutig gekratzte Haut,
- struppiges Fell,
- massive Verdauungsstörungen bis hin zum Dauerdurchfall,
- Erbrechen,
- Appetitmangel
- Gewichtsverlust und sogar
- neurotische Probleme.
Eines oder mehrere dieser Symptome können auf eine Unverträglichkeit zumindest gegen unsere häufigsten heimischen Fleischsorten wie z. B. Schweine- oder Rindfleisch hindeuten. Ungefähr 20 Prozent der Hunde in Deutschland leiden an einer Allergie. Allerdings liegt das Futter als Ursache erst an 3. Stelle. Die Rangfolge bei den Ursachen wurde so ermittelt:
- Flohallergie
- Atopische Dermatitis als Folge auf Umweltallergene
- Futtermittelallergien gegen andere pflanzliche oder tierische Eiweiße
Entstehung von Allergien bei Hunden
Wie bei uns Menschen, so kann auch bei Hunden eine Allergie dann ausbrechen, wenn bereits eine genetische Disposition dafür vorliegt, man kann das auch eine angeborene Neigung zur Allergie nennen. Das Abwehrsystem reagiert dann auf eigentlich harmlose Substanzen pathologisch. Voraussetzung ist aber, dass der Organismus zunächst immer wieder mit den Allergenen, das sind die Stoffe, die eine Allergie auslösen können, in Kontakt gebracht wird. Allergien gegen Stoffe der Umwelt entwickeln sich beim Hund meistens im 2. oder 3. Lebensjahr. Futtermittelallergien können dagegen immer eintreten. Ein ganz typischer Hinweis sind juckende Hautpartien, die sich das Tier selbst wund kratzt. Begleitet werden Futtermittelallergien meistens noch von Durchfall.
Die Diagnose
Erst wenn andere Erkrankungen definitiv ausgeschlossen werden können, wird der Tierarzt eine Allergie in Betracht ziehen, denn ein Parasitenbefall kann beispielsweise ähnliche Symptome hervorrufen. Im nächsten Schritt müssen dann die verursachenden Allergene bestimmt werden. Dazu wird das Blut einem serologischen Test unterzogen. Darüber hinaus kann ein Intrakutantest durchgeführt werden. Dieser entspricht in etwa dem Allergietest beim Menschen. Zu diesem Zweck spritzt der Tierarzt winzige Mengen typischer Allergene in die oberste Hautschicht und beobachtet dann die Reaktion darauf.
Es gibt aber auch die sogenannten Kreuzallergien. In diesem Fall reagiert das Tier (und beim Menschen ist das auch so) zusätzlich allergisch auf Stoffe, die chemisch bzw. strukturell ähnlich aufgebaut sind, wie die Allergene, zu denen die tatsächliche Überempfindlichkeit besteht. Das macht die richtige Diagnose insgesamt schwieriger. Meistens folgt dann eine Sisyphusarbeit, da die hauptursächlichen Allergene durch eine mühselige und lange andauernde Ausschlussdiät eindeutig festgestellt werden müssen. Dabei darf dann über einen längeren Zeitraum (12 Wochen) nur eine einzige Fleischsorte (Proteinquelle) verabreicht werden. Danach wird die nächste Sorte getestet usw.
Gibt es Hunderassen, die besonders häufig von Allergien betroffen sind?
Es gibt zurzeit noch zu wenige Studien, um diese Frage eindeutig beantworten zu können. Fakt ist aber, dass eine stetige Zunahme der Diagnose Fleischallergie beim Hund zu beobachten ist.
Es gibt Hinweise darauf, dass einige„Moderassen“ vermehrt zu Allergien neigen. Wenn Hunde mit einer genetischen Disposition für Futtermittelunverträglichkeiten miteinander verpaart werden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine Allergiebereitschaft ihrer Nachkommen. Die Englische und Französische Bulldogge sowie der West Highland Terrier sind diesbezüglich in den Fokus geraten. Doch im Grunde sind sämtliche Rassen und Mischlinge von der Fleischallergie betroffen.
Fleischallergie bei Hunden – was tun?
Wie eingangs schon beschrieben, steht am Anfang immer die Diagnose durch einen Tierarzt. Ohne gesicherte Diagnose könnten Allergene übersehen werden, was zur Chronifizierung der Problemen führen würde. Unter Umständen ist der Hund dann so krank, dass ihm kaum noch zu helfen ist. Daher führt der erste Weg bei Fleischallergieverdacht immer zum Tierarzt.
Wenn eine Fleischallergie beim Hund auftritt, bleibt sie zwar im ungünstigsten Fall lebenslänglich bestehen, es gibt aber genügend Strategien, um den betroffenen Tieren zu helfen. Zunächst müssen die auslösenden Allergene vermieden werden. Streichen Sie die betreffenden Fleischsorten konsequent aus dem Futterplan! Es spricht nichts dagegen, ein artgerechtes Futter mit einer alternativen Fleischsorte nach einer einfachen Rezeptur selbst herzustellen. Über die Bestandteile kann man sich in Ernährungsbüchern, mit dem Tierarzt, Tierheilpraktiker bzw. Züchter des Hundes beraten.
Die Hersteller und Anbieter von Tierfutter haben das Problem natürlich auch schon erkannt und reagieren darauf schon seit längerer Zeit mit Spezialfutter. Einige Hersteller verwenden Proteinquellen wie Kängurufleisch, Lamm, Strauß oder Fisch. Andere stellen Futtermittel mit hydrolisiertem Eiweiß her.
Bei Futtermitteln mit seltenen Fleischsorten geht man davon aus, dass die Hunde mit diesen Eiweißen noch nicht so häufig konfrontiert wurden und daher noch keine Allergie entwickelt haben. Dosen mit Straußen-, Känguru- oder Büffelfleisch können aber ein Vielfaches der üblichen Futterdosen kosten. Leider werden „exotische Fleischsorten“ immer häufiger auch im normalen Hundefutter verwendet. Aber auch gegen diese Eiweiße kann sich mit der Zeit eine Allergie entwickeln, sodass die möglichen Alternativen bei der Ernährung immer weiter eingeschränkt werden. Wer einen gesunden Hund hat, sollte ihm deshalb nicht zu oft exotisches Fleisch vorsetzen, denn es könnte ja sein, dass auch der gesunde Hund eines Tages eine Allergie entwickelt. Dann möchte man auf andere, dem Tier noch unbekannte Fleischsorten, zurückgreifen können.
Andere Futterhersteller setzen auf Hydrolisierung. Dabei werden die Aminosäuren so stark zerkleinert, dass sie vom Immunsystem als solche gar nicht mehr erkannt werden. In diesem Fall kann der Hund, trotz seiner Allergie, vollwertig ernährt werden.
Was dem Vierbeiner am besten bekommt und schmeckt, muss man dann austesten.
Einen Test ist es wert: rohes Fleisch
Manche Hunde reagieren zwar stark auf gekochtes Fleisch oder Dosenfleisch, sind aber überraschenderweise nicht empfindlich bei rohem Fleisch der gleichen Sorte. Das liegt daran, dass sich bei der gekochten bzw. sterilisierten Variante die Struktur des Eiweißes verändert hat. Es ist denaturiert und kann vom Verdauungssystem des Hundes nicht mehr gut aufgenommen werden. Man kann leicht feststellen, ob die Ursache hier zu finden ist, indem man rohes statt gekochtes Fleisch füttert und das Tier gut beobachtet. Für hochallergische Hunde, die früher von Fleischfutter schon einmal einen allergischen Schock erlitten haben, ist dieser Test natürlich zu gefährlich!
Ergänzende Behandlungsformen
Mit der Biofeld-Diagnose- und Therapie sollen beim Hund auch schon sehr gute Erfolge bei Nahrungsmittelallergien erzielt worden sein.
Die Entgiftung und Stärkung des Darmes und des gesamten Verdauungssystems bringt ebenfalls oft erstaunliche Fortschritte bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Heilpraktiker und darauf spezialisierte Tierärzte bieten spezielle Kräuter, Öle und Nahrungsmittelzusätze an, die u. U. eine Besserung bewirken können.
Die Fleischallergie bei Hunden ist ein sehr spezielles Problem, bei dem es im Interesse der Tieres nicht sinnvoll ist, langwierige Selbstbehandlungsversuche zu unternehmen. Sobald Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund betroffen ist, suchen Sie bitte den Rat eines erfahrenen Spezialisten!
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© Foto zum Beitrag „Fleischallergie bei Hunden“ Keechuan | Dreamstime.com – Pudel frisst Fleisch