Wetten abschließen auf die Sieger von Hundeausstellungen – ist das möglich und erlaubt?
Wetten kann man auf Vieles, jetzt sogar auf den Sieg bei einer Hundeausstellung. Leider ist das nicht für jede beliebige Hundeausstellung möglich, sondern es werden nur Wetten auf den Sieger der Westminster Kennel Club Dog Show, der ältesten Hundeausstellung der Welt angenommen. Das Großereignis findet seit dem Jahre 1877 jährlich in New York City statt. Alle in den USA anerkannten Rassen können daran teilnehmen. Die besten fünf Hunde einer Rasse, gemessen an den Ausstellungsergebnissen des vergangenen Jahres, werden dazu eingeladen. Darüber hinaus dürfen sich nur noch Hunde mit amerikanischem Championtitel ohne Einladung anmelden, bis die Anzahl von 2.500 Hunden erreicht ist. Häufig ist die Ausstellung schon am ersten Tag restlos ausgebucht und wird dann für weitere Meldungen geschlossen.
Der Ablauf auf der Westminster Kennel Club Dog Show ähnelt sehr dem von anderen Hundeausstellungen. Zunächst werden die einzelnen Hunde gerichtet und im Stechen zwischen dem besten Rüden und der besten Hündin wird der beste Hund jeder Rasse ermittelt. Er erhält den Titel Best of Breed (BOB). Alle BOB-Hunde werden dann noch einmal in 7 Rasse- Gruppen bewertet. Daraus wird der beste Hund jeder Gruppe gekürt. Wer dieses Siegertreppchen besteigen darf, der zählt schon zur amerikanischen Show-Hundeelite. Alle Gruppensieger versammeln sich erneut im großen Ehrenring. Nun steigt die Spannung ins Unermessliche. Auch im Publikum knistert es förmlich. Die Entscheidung ist für den Zuchtrichter denkbar schwer, denn die vor ihm stehenden Hunde kommen dem Rassestandard sehr nahe. Jetzt geht es darum, welche Hund sich am besten präsentiert und ein wunderbares, temperamentvolles Gangwerk zeigt. Am oberen Ende der Leine sind häufig professionelle Hundevorführer, sogenannte „Handler“ zu finden. Kleinste Nuancen können schon über den Tagessieg entscheiden. Endlich steht er fest: Aus den Gruppensiegern hat der Zuchtrichter den besten Hund der Ausstellung gewählt, welcher zum Best in Show (BIS) gekrönt wird. Höher hinaus geht es in der amerikanischen Hundewelt nicht. Der Sieg ist in seiner Bedeutung einem Sieg bei der Crufts Dog Show auf dem europäischen Kontinent vergleichbar. Am häufigsten übrigens gewannen Vertreter der Rasse Rauhhaar-Foxterrier die Westminster Kennel Club Dog Show. Sie wurden 13 mal zum BIS-Winner erklärt.
Seit dem Jahre 1984 wird die Show sogar im Fernsehen ausgestrahlt und ist Bestandteil des US-Sportprogramms von USA Network. Die Zuschauerplätze im Madison Square Garden sind in der Regel ausverkauft. Es ist ein riesiges Medienspektakel. Allein 700 Pressleute aus 20 Ländern werden akkreditiert.
Im Anschluss an die Show wird der Sieger durch die Medien gereicht und sogar zur Eröffnungsglocke an die New Yorker Börse geladen. Der prestigeträchtige Titel sorgt über Amerika hinaus für Aufmerksamkeit für den Gewinner und die BOB-Prämierten.
Und die Wetten auf den Sieger? Es gab in diesem Jahr zahlreiche Insider-Tipps für den potenziellen Gewinner: Es sollte ein Deutscher Schäferhund sein. Doch weit gefehlt. Der glückliche Gewinner war ein Deutsch Kurzhaar (amerikanische Rassebezeichnung: German Shorthaired Pointer) mit dem klangvollen Namen GCH Vjk-Myst Garbonita’s California Journey. Wer auf ihn gesetzt hat, darf sich jetzt über die Siegprämie freuen. Im Video dreht der Prachtkerl eine Ehrenrunde. Ein wunderbarer Hund.
© Das Video für diesen Beitrag über die Westminster Kennel Club Dog Show stammt von ABC News und wurde auf Youtube veröffentlich: https://www.youtube.com/watch?v=SRMgURoHLVc